Nach Tobias Weickelt am vergangenen Sonntag gab es erneut einen erfahrenen Schiedsrichter auf der Schlesischen Wuhlheide, nur hatte Sandro Benad-Hambach über kniffligere Situationen zu entscheiden. Die Gäste aus Ostritz präsentierten sich nicht wie ein potentieller Absteiger, sondern zwangen die favorisierten Gastgeber zu Fehlern und waren bis in die Schlußviertelstunde ein unbequemer Kontrahent. Am Ende gab es das erwartet hohe Spielergebnis, das aber erst in den Schlußminuten erspielt wurde. Mit diesem Sieg hat sich der LSV Friedersdorf die Tabellenführung zurückgeholt und Felix Bernsdorf führt mit drei Treffern Vorsprung wieder die Torschützenliste an.

Die erste Möglichkeit im Spiel hatten die Ostritzer, als Rene Sachs in Richtung LSV-Gehäuse stürmte, doch sein Schuß ging am ersten Pfosten vorbei (05.). Dann aber wurden die Angriffe der Gastgeber zwingender. Eine gefährliche Eingabe von Jonas Stein konnte von der OBC-Hintermannschaft geklärt werden (10.) und ein Kopfball von Nico Mohnhaupt ging knapp am Ostritzer Tor vorbei (12.). Fünf Minuten später besorgte Stein nach kurzem Antritt das 1:0. Sein Schuß wurde dabei noch leicht abgefälscht und somit unerreichbar für den Ostritzer Torwart. Zwei weitere Fernschüsse von Stein gingen danach über das Gebälk (20./21.). Der Ostritzer Johannes Riedel versuchte sich anschließend mit einem Kopfball, der jedoch ebenfalls über die Querlatte zischte. Das 2:0 entstand nach mustergültigem Zuspiel von Stein auf Bernsdorf, und der Torjäger hatte in Folge wenig Mühe, den Ball an Keeper Stefan Werner vorbei ins Netz zu schieben (23.). Doch so schnell gaben die Gäste nicht auf und nach einem druckvollen Angriff war es Nick Piontek, der den Ball im zweiten Versuch zum Anschlußtor im Friedersdorfer Gehäuse unterbrachte (30.). Nun waren die LSV-Kicker wieder gefragt. Nach Flanke von Przemyslaw Fehring-Rytel parierte der Ostritzer Torwart einen Kopfball von Oliver Grabsch (34.), Bernsdorf setzte einen Fernschuß über das Tor (38.) und nach schönem Doppelpaß mit Fehring-Rytel schoß Bernsdorf am OBC-Gehäuse vorbei (40.). Das nächste Zuspiel von Fehring-Rytel war erfolgreicher und Bernsdorf gelang per Kopfball doch noch das 3:1 vor der Pause (43.).

Die zweite Halbzeit begann mit einer bösen Überraschung für den LSV, dann nach einem weiten Ball von Patryk Oblamski setzte das Leder so unglücklich vor dem Friedersdorfer Tor auf, daß sich LSV-Schlußmann Friedolin Braunert verschätzte und das Streitobjekt letztlich ins Netz trudelte (48.). Die nächste Aufregung folgte zehn Minuten später, als der drangvolle Jerome Scholz wie lehrbuchreif im Strafraum der Gäste gefällt wurde, der Strafstoßpfiff das Schiedsrichters jedoch ausblieb. Man sollte daher davon ausgehen, daß der näher am Ort des Geschehens postierte Referee zu einer anderen Bewertung der Situation gekommen war (58.). Der kurz zuvor eingewechselte Lukas Bunzel versuchte sich in der 60. Minute mit einem schönen Distanzschuß, den OBC-Torwart Werner grade noch aus dem langen Dreiangel fischen konnte. Der hätte ins Eck gepaßt. Es folgte eine Dauerbelagerung des Gästegehäuses, das aber wie vernagelt schien. Auch Grabsch schien mit zahlreichen guten Kopfballversuchen am Keeper zu verzweifeln (64.). Schließlich gelang es erneut Stein, den Ball nach einem Eckstoß von Fehring-Rytel zum 4:2 ins OBC-Tor zu schieben (65.). Doch der LSV wollte mehr. Torwart Werner lenkte einen schönen Seitrückzieher von Jan Strauß zur Ecke (69.) und ein Kopfball von Grabsch ging über das Gebälk (70.). Danach parierte der Ostritzer Keeper einen Schuß von Bernsdorf per Fußabwehr (74.) und klärte auch beim Versuch von Stein aus Nahdistanz (80.). Zu einer brenzligen Situation für den LSV kam es in der 83. Minute, als LSV-Keeper Braunert Glück hatte, daß der Ball nur an den Querbalken prallte. Danach steuerte Bernsdorf jeweils nach Vorarbeit von Bunzel noch zwei Treffer zum deutlichen Ergebnis bei, was ihn aktuell mit drei Treffern Vorsprung wieder an die Spitze der besten Torschützen bringt. (cr)