Auch ohne ihre besten Torschützen Felix Bernsdorf (11 Treffer, LSV) und Krystian Gawora (10, NFV) zeigten beide Mannschaften von Beginn an ein spannendes und temporeiches Derby. Beide Teams spielten annähernd in Bestbesetzung, beim LSV hatte Neuzugang Markus Neugebauer (vom Bertsdorfer SV) nicht nur wegen seines Treffers in der 15. Minute einen gelungenen Punktspieleinstand. Der Sieg der Gastgeber hätte bei besserer Konzentration klar höher ausfallen können. So aber gelang den nie aufsteckenden und bis zuletzt um eine Resultatsverbesserung kämpfenden Gelb-Weißen fünf Minuten vor Spielende doch noch der Ehrentreffer.

Die Gäste begannen stark, drängten den LSV Friedersdorf zunächst immer wieder in die eigene Hälfte. Ein Schuß von Poul Hasse in der fünften Minute von der linken Seite ging knapp am langen Eck vorbei. Danach wurden die Friedersdorfer zunehmend dominanter und nach einem Eckball von Przemyslaw Fehring-Rytel schob Jonas Stein den Ball aus Nahdistanz knapp neben den kurzen Pfosten (08.). Doch das Führungstor der Gastgeber ließ nicht mehr lange auf sich warten. Nach Zuspiel durch Ansgar Baza von der rechten Seite war Neugebauer zur Stelle und knallte den Ball unhaltbar ins NFV-Gehäuse (15.). Bei einem Treffer durch Stein in der 22. Minute wurde eine Abseitsposition erkannt, danach köpfte Stein nach Eckball von Baza über den NFV-Kasten (24.). Zwei Minuten später war Gelb-Weiß-Torwart Stepan Andruszczyszyn bei einem Freistoß von Baza aus gut 30 Meter Entfernung auf dem Posten und nach einem Eckball von Baza köpfte LSV-Kapitän Dominik Schubert-Biehain das Leder über die Querlatte (36.). Lewin Kuschill hatte bei seinem Schuß fünf Minuten vor der Pause die Chance zum Ausgleich, statt dessen erhöhten die Friedersdorfer in der Nachspielzeit nach einem weiten Freistoß von Jerome Scholz durch Stein auf 2:0 (45.+2).

Unmittelbar nach dem Anpfiff zur zweiten Halbzeit hatte erneut Stein die nächste Torchance für den LSV, sein Schuß ging jedoch über das Gästetor (46.). Zwei Minuten später schien die Spielentscheidung fällig: Nach einem schönen Solo von Baza kam der Ball erneut zu Stein, doch dessen Schuß sprang von der Lattenunterkante ins Spielfeld zurück (48.). Seine letzte Chance in diesem Spiel hatte Stein nach einer Stunde, sein straffer Schuß ging jedoch am Görlitzer Tor vorbei. Der laufstarke Kuschill versuchte sich in der 64. Minute, aber der fehlerfrei spielende LSV-Torwart Friedolin Braunert war auf dem Posten. Es folgten zwei Möglichkeiten für Jan Strauß, dessen Versuch in der 77. Minute knapp über den Querbalken strich, den Schuß danach parierte NFV-Torwart Andruszczyszyn (82.). Nach schönem Dribbling in der 83. Minute setzte Baza das Leder überlegt zum letztlich entscheidenden 3:0 ins Netz. Doch die Gäste gaben sich nie geschlagen und nachdem die Friedersdorfer in der 85. Minute den Ball nicht aus dem Strafraum brachten, sprintete Viktor Krol heran und knallte den Ball unhaltbar ins Netz. Ihre letzte Torchance hatten die Gäste durch Julius Häser in der 90. Minute, Braunert im Kasten der Friedersdorfer rettete aber stark zur Ecke. In der Verlängerung hatte Baza nach Eckball von Strauß die letzte Chance im Spiel, aber der Kopfball verfehlte knapp das Tor. (cr)