Am ersten November-Wochenende gastierte der FSV 1990 Neusalza-Spremberg zum Oberlausitzderby bei Eintracht Niesky. Der FSV mußte vor allem in der Defensive improvisieren und auf Dominik Sebek, Sebastian Fularz und Ondrej Novotny verzichten. Dennoch verlebte der Neusalzaer Schlußmann Dominic Schiring, wie schon zwei Tage zuvor beim 6:0-Heimsieg über Dohna, einen fast beschäftigungslosen Samstagnachmittag. Nach drei Minuten mußte er allerdings mächtig durchschnaufen, als sein ehemaliger Teamkollege im Dienste von Niesky, Tillmann Olschok, völlig freistehend über das Tor schoß. Die Gäste, mit nur einem etatmäßigen Verteidiger in der Startformation, hatten in der Anfangsphase Schwierigkeiten mit dem ungewohnten Nieskyer Kunstrasenplatz zurechtzukommen. Der erste zielstrebig vorgetragene Angriff der Gäste saß dann aber sofort. Nach einer Eingabe von Martin Klimt war FSV-Torjäger Marius Riedel zur Stelle, nutzte das Zögern von Eintracht-Keeper Aleksander Sobczak und schoß den Ball aus Nahdistanz ein (09.). Mit der Führung im Rücken traten die Kohlschütter-Schützlinge mutiger auf und erspielten sich bis zur Pause auch einige Chancen. Gute Abschlüsse von Paul Kant (22.), Riedel (29.) und Sebastian Tews (33.) entschärfte der heimische Torsteher Sobczak aber alle. Als Vincent Jarmer in der 36. Minute aus halbrechter Position auf das Nieskyer Tor lief, war mehr drin. Aber nach einem kleinen Schubser verzog der Flügelspieler aus guter Position.

Nach der Pause hatte erneut die Mannschaft von FVE-Trainer Enrico Kuntke die erste Möglichkeit, doch Lukas Scharf köpfte frei neben das Tor (49.). Dem Gastgeber merkte man deutlich das Fehlen der halben Offensivabteilung an, so fehlten die verletzten Pascal Löper und Benjamin Schiller und die angeschlagenen Jonathan Schneider, Sebastian Richter und Luca Pluta. Zumindest die angeschlagenen Spieler kamen im Laufe des zweiten Durchgangs in das Spiel. Akzente konnten diese aber nicht mehr setzten, dazu spielten die Gäste zu souverän. Zunächst scheiterte Neusalzas Riedel nach Eingabe von FSV-Kapitän Tobias Draßdo aus Nahdistanz an FVE-Torwart Sobczak (51.) und ein erneutes Zuspiel seines Spielführers setzte der Gästestürmer an den Pfosten (64.). In Folge stockte der Spielfluß durch viele gelbe Karten und Wechsel. Erst in der Schlußphase kam wieder Schwung in die Partie. Zunächst knallte Philipp Mühmann einen Eckball direkt an den Pfosten (84.). Nach einem sehenswerten Solo von Riedel setzte Eric Huber den Ball am leeren Tor vorbei und verpaßte so die sichere Entscheidung (85.). Diese führte Riedel in der 88. Minute herbei. Nach einem Duell gegen Nieskys Torwächter Sobczak wurde der Neusalzaer Angreifer vom Keeper zu Boden gerissen, seinen Lupfer klärten die Gastgeber noch auf der Linie. Schiedsrichter Falko Mathews entschied aber auf Platzverweis gegen den Eintracht-Torwart und Elfmeter für den Tabellenführer. Diesen verwandelte Kant gegen den eingewechselten Nico Linke sicher (89.). In der Nachspielzeit hatte Huber nochmals die Möglichkeit auf einen Torerfolg, doch er scheiterte aus guter Position am zweiten Nieskyer Torwart Nico Linke (90.+5). Dies wäre allerdings auch des Guten zu viel gewesen gegen einen immer bissigen Gastgeber, der nie aufsteckte. (gs)