Im Kreisderby meisterten die Neusalzaer auch die schwere Aufgabe gegen den Tabellenzweiten Eintracht Niesky. Hervorragend von FSV-Trainer Andre Kohlschütter eingestellt, lieferte der FSV Neusalza-Spremberg eine taktisch sehr disziplinierte Leitung ab. Beiden Mannschaften fehlten einige Spieler. So mußten die Gastgeber auf ihren besten Torschützen Eric Huber und den ebenfalls verletzten Pavel Hauer verzichten. Auch Tobias Draßdo mußte erstmal krankheitsbedingt auf der Bank platznehmen. Die Gäste mußten ohne die polnischen langzeitverletzten Radoslaw Sarelo und Pawel Odrzywolski auskommen, zudem stand ihr Stammkeeper Aleksander Sobczak nicht zur Verfügung. Überraschend verzichtete FVE-Trainer Enrico Kuntke auch auf seine besten Saisontorschützen Luca Pluta und Pascal Löper, welche erst zur Pause in das Spiel kamen. Den ersten Torabschluß hatten vor reichlich 180 Zuschauern die Gastgeber durch Andreas Wanacki, welcher das Nieskyer Tor aber verfehlte (03.). Die erste Großchance hatten die Gäste nur kurz darauf. Dabei kam Florian Zieschang in Mittelstürmerposition freistehend zum Abschluß und setzte den Schuß an den Torpfosten, von wo aus der Ball an FSV-Torwart Dominic Schirings Rücken prallte, dieser die Situation aber anschließend gedankenschnell bereinigte (05.). Nach zwölf Minuten spielte sich der FSV über die linke Angriffsseite bis in den Eintracht-Strafraum vor, wo Tobias Wittek die Flanke von Pavel Frie mit der Hand aufhielt. Den fälligen Handelfmeter verwandelte der junge Vincent Jarmer flach und präzise zur Neusalzaer Führung (13.). Danach versuchten die Gäste aus Niesky mehr Spielkontrolle zu erlangen. Die Kohlschütter-Schützlinge waren aber bissig in ihren Zweikämpfen und ließen den nervösen Gästen kaum Raum zur Entfaltung. In der 31. Minute strich eine Freistoßeingabe von Nieskys Anton Harbaum an Freund, Feind und langen Pfosten vorbei. Ein Abschluß von Fritz Geduhn wurde sichere Beute des aufmerksamen FSV-Keepers Schiring (32.). Auf der anderen Seite verfehlte zunächst Martin Grafe mit seinem Versuch das FVE-Tor (35.), und mit dem Pausenpfiff verpaßte es Philipp Mühlmann, nach gekonnter Seitenverlagerung von Frie, die Führung auf 2:0 auszubauen, als er freistehend an Gästekeeper Nico Linke scheiterte (45.).

Zur Pause mußten die Neusalzaer, wie schon beim letzten Spiel in Weixdorf, zur Halbzeitpause Ersatzkapitän Tim Krutoff verletzungsbedingt durch Gustavo Oliveira ersetzen (46.). Die Gäste brachten ihre beiden Toptorjäger in das Spiel, doch diese waren zu keinem Zeitpunkt der zweiten Halbzeit ein Faktor, um die Begegnung zu drehen. Die Gastgeber warfen nach der Pause alles in die Waagschale, um die Eintracht vom eigenen Tor fernzuhalten. Dabei kassierten Jarmer (52.) und Wanacki (54.) ihre fünften gelben Karten der Saison und werden im nächsten Spiel gesperrt fehlen. Danach setzte Louis Rudolph eine Eingabe von Jarmer am kurzen Pfosten frei am Tor vorbei (56.). Die entscheidende Aktion gelang dem FSV in der 65. Minute, als die Gäste den Ball nicht ordentlich zu Ende verteidigten und die Neusalzer in der Spielsituation bleiben. Wanacki brachte den Ball erneut vor das FVE-Tor, wo Jarmer den Ball behauptete und ihn mit einem Schuß aus der Drehung über die Torlinie beförderte. Kurz darauf hatte Wanacki die Möglichkeit, das Ergebnis auf 3:0 zu stellen, als er nach einer riesigen Lücke im Nieskyer Abwehrzentrum enteilte, den Ball dann aber nicht an FVE-Keeper Linke vorbeibrachte (66.). In der Schlußphase fiel den Kuntke-Jungs nicht mehr viel ein. Bis auf einige lang geschlagene Bälle, welche von der Neusalzaer Verteidigung abgeköpft wurden, kam kein durchdachter Gästeangriff mehr zustande. Im Gegenteil, die Nieskyer produzierten einige Fehler, so auch in der 79. Minute, als Mühlmann fast einen Abstimmungsfehler zwischen FVE-Kapitän Sebastian Berg und seinem Torwart Linke zum nächsten Neusalzaer Tor genutzt hätte. Letztendlich konnte der Torsteher diese Situation noch in höchster Not bereinigen (79.). Die letzte Möglichkeit im Spiel gehörte ebenfalls den Gastgebern. Nach einem Sololauf von Rudolph setzte dieser seinen Abschluß aus aussichtsreicher Position doch deutlich über den Kasten (90.+1). Der Schlußpfiff des Schiedsrichters Michael Ullmann ging dann im Jubel der Neusalzaer unter, welche diesen Sieg ausgelassen mit Freibier feierten und ihren vierten Platz in der Tabelle festigten. Niesky hat nun schon vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Dresdner SC und muß sich in den letzten vier Saisonspielen mit der Jägerposition begnügen. (gs)