Seit Wochen, ja Monaten gab es beim LSV friederdorf fast nur noch ein Thema. Selbst die Trikots waren schon produziert: Undenkbar, wäre das "Triple" nicht gelungen. Doch der Trend der letzten Punktspiele setzte sich auch in diesem Spiel fort: Die Friedersdorfer Akteure wirkten nach der langen und schweren Saison überspielt und sind nun froh, daß sie letztlich alle angestrebten Ziele geschafft haben. So, wie die Stürmer des LSV in der ersten Halbzeit an sich selbst oder an TSV-Torwart Paul Runge scheiterten, wurden die Großschönauer mutiger und kamen zunehmend zu eigenen Torchancen. In dieser Spielphase bewies LSV-Trainer Felix Jonas mit der Einwechslung von Nick Möbus viel Fingerspitzengefühl. Denn letztlich war es Möbus, der mit einem Freistoßtor die Wende im Spielverlauf einleitete.

Nach Pokal-Auslosungen zur kommenden Saison 2023/2024 sahen die weit über 600 Zuschauer schöne Paraden von TSV-Keeper Runge gegen Baza und Bernsdorf (53.). Die Großschönauer hielten jetzt besser dagegen und LSV-Schlußmann Manfred Künne mußte einen Schuß von Poblenz parieren (58.). Acht Minuten später schoß Nicki Wistuba den Ball über den Friedersdorfer Kasten. Den Torbann brach dann Nick Möbus, als er in der 72. Minute einen Freistoß in die linke untere Torecke setzte. Die Großschönauer schien das aber wenig zu beeindrucken und erhöhten nun ihre Bemühungen um den Ausgleich. Der gelang auch nach einer Kette von Unsicherheiten in der LSV-Abwehr, die ihren Anfang nahm, als Martin Hanschke auf der linken Verteidigerposition den Ball verlor. Zuletzt kam Willi Meirich an den Ball, der mit dem 1:1 noch einmal berechtigte Hoffnungen beim Außenseiter aufkommen ließ (76.). Aber die Friedersdorfer schlugen noch in der regulären Spielzeit zurück. Zunächst setzte Max Schnitte in der 81. Minute noch einen Freistoß neben das Tor, danach traf Bernsdorf mit seinem Schuß nur ans Dreiangel und Stein setzte den Nachschuß über die Querlatte (83.). Doch zwei Minuten später folgte ein zwingender Angriff über Baza, der den Ball im Strafraum auf Schnitte spielte. Der umspielte noch einen Verteidiger und schoß überlegt zur erneuten Führung der Friedersdorfer ein. Der LSV-Torwart mußte jedoch bis zur letzten Minute wachsam bleiben und parierte einen Schuß von Meirich mit tollem Reflex (87.). Nach einer Flanke von Bernsdorf hätte Baza in der Nachspielzeit für den LSV erhöhen können. Mit der letzten Aktion im Spiel hatte der TSV bei einem Freistoß von Meirich noch einmal die Chance zum Ausgleichstreffer, danach war das Spiel zu Ende und das "Triple" für den LSV Friedersdorf perfekt. Für den LSV Friedersdorf ging damit die bislang erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte zu Ende und man kann auf die weitere Entwicklung dieser jungen Truppe gespannt sein, die zudem den Pokalsieg aus der Vorsaison wiederholen konnte. Schiedsrichter Ott hatte mit diesem fairen und spannenden Spiel keine Probleme und die Mannschaft von Trainer Steffen Seewald sollte nach ihrer Vorstellung im Pokalfinale eine interessante Bereicherung für die Kreisoberliga sein.

Vielen Dank dem Ostritzer BC und dessen rührigen Präsidenten Riccardo Bittner für die Austragung dieses gelungenen Pokalfinales. Die Ehrung des Pokalsiegers wurde vorgenommen von praktisch der gesamten Spitze des Fußballverbandes Oberlausitz. Auch Landrat Stephan Meyer ließ es sich nicht nehmen, dem LSV Friedersdorf den Pokal persönlich zu überreichen. (cr) Kreispokal

Vereinsvorsitzender Daniel Mertin: "Diese Saison kann man kaum in Worte kleiden. Wir haben überragend gespielt alles geholt. Das ist für unseren LSV ein Riesenerfolg. Besonders freut es uns auch für unseren Felix Bernsdorf, der 26 Mal knipste. Ein Wahnsinn. Der Pokalsieg war nun der Höhepunkt und das halbe Dorf war mit im schönen Ostritz. Das war hier auch eine ganz starke Organisation des OBC."