Nach Siegen gegen Obercunnersdorf, Niesky II und Görlitz reiste der Sportclub mit viel Rückenwind zum Flutlichtspiel, das auf Bitte der Kodersdorfer auf Freitagabend vorverlegt wurde - nach Niesky. Doch am Ende stand eine enttäuschende 1:0-Niederlage gegen den Aufsteiger. SC-Trainer Marco Süße standen trotz der kurzfristigen Ausfälle der Routiniers Martin Hentschel, Sebastian Schack und Marco Hanske 18 Spieler zur Verfügung. Gegen die derzeit personell arg gebeutelten Kodersdorfer versuchte der Sportclub früh zu pressen und durch schnelles Umschaltspiel zum Erfolg zu kommen. Doch die Kodersdorfer standen sehr tief und verteidigten aufopferungsvoll. Torchancen für die Gäste gab es meist nur durch Fernschüsse. Allein Kapitän Sebastian Müller versuchte es in den ersten 20 Minuten gleich drei Mal aus der Distanz. Doch der Kodersdorfer Schlußmann war stets aufmerksam zur Stelle. Die Kodersdorfer, deren Angriffe zumeist durch Spielmacher Thomas Kliemt eingeleitet wurden, versuchten durch Konter zum Erfolg zu kommen. Bei einem dieser Konter hatte der SC Glück, nicht in Rückstand zu geraten (35.). Nach einem Schuß von der Strafraumkante konnte Dominic Meier im SC-Gehäuse nur nach vorn abwehren. Der Ball sprang einem SV-Angreifer vor die Füße, doch sein Abschluß aus Nahdistanz ging knapp über den Kasten. Auf der anderen Seite verpaßte Civan Temel per Kopfball nach einer Flanke von Müller das Tor. Lukas Biesterfeld setzte sich kurze Zeit später zwei Mal gut auf der Außenbahn durch, seine scharfen Hereingaben fanden aber keinen Abnehmer. Mit dem Pausenpfiff gingen die Kodersdorfer dann überraschend in Führung. Eine eigentlich bereits geklärte Situation wurde durch einen Fehler in der SC-Abwehr noch einmal scharf gemacht. Patrick Seifert hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, den Ball im Tor unterzubringen.

Nach der Pause versuchte sich der Sportclub gegen die drohende Niederlage zu stemmen. Doch an diesem Tag fehlte dem SC die in den vergangenen Spielen so oft gezeigte Zielstrebigkeit und Cleverness. Angriffe wurden oft zu unsauber zu Ende gespielt. Und wenn man sich doch einmal bis zum Strafraum durchgespielt hatte, stand ein Kodersdorfer Bein im Weg. So zum Beispiel beim Versuch von Jan Lehmann nach einer Eingabe von Maik Schirmer (70.). Kodersdorf verlegte sich in der zweiten Hälfte fast ausschließlich aufs Verteidigen. Das machten sie aber gut. Chancen hatte der SC dennoch. Ein Freistoß von Müller flog deutlich über das Tor (75.). Oliver Bahr brachte freistehend den Ball aus 5 Meter Entfernung nicht im Tor unter. In den letzten zehn Minuten warf der SC noch einmal alles nach vorn und so ergaben sich auch für Kodersdorf Räume. Bei einem langen Ball verschätzte sich SC-Keeper Meier, doch Nino Scharfen konnte gerade noch auf der Torlinie klären. Auch in den letzten Minuten fehlte dem SC die nötige Zielstrebigkeit und eine Portion Glück, sodaß an diesem Tag kein eigener Treffer gelang. Trotz einiger Unterbrechungen pfiff der nicht immer sicher agierende Schiedsrichter Torsten Aust das Spiel pünktlich nach 90 Minuten ab. Die Mannschaft zeigte sich zunächst sichtlich enttäuscht, richtet aber jetzt schon wieder den Blick auf das schwere Spiel in Friedersdorf. Dort wird der SC dann hoffentlich wieder ein anderes Gesicht zeigen. (mh/cr)