Der 9. Derby-Cup 2023 eröffnete traditionell der gastgebende FSV Neusalza-Spremberg mit der Partie gegen den Titelverteidiger SV Oberland Spree. Die Gastgeber wollten gleich klar machen, wer Herr im Hause ist und den ersten Schritt in Richtung sechsten Titel machen. Das merkte man dem Team von Ronny Jantschke auch an. Der Co-Trainer vertrat FSV-Trainer Andre Kohlschütter an der Seitenlinie. Neusalzas Louis Rudolph spielte sich bereits nach drei Minuten in den SVO-Strafraum, scheiterte aber an Gästekeeper Robin Glück (03.) und der SVO-Torwart mußte wenige Sekunden erneut sein ganzes Können aufbieten, um den Kopfball von Vincent Jarmer zu parieren (04.). Dann mußte sich der Keeper des SV Oberland Spree gegen die beiden Neusalzaer aber geschlagen geben. Nach einem Flankenlauf von Rudolph und anschließender Eingabe erzielte Jarmer das erste Turniertor 2023. Ein Schuß von Neuzugang Tillmann Olschok strich knapp über das Gästetor (11.) und nur wenige Sekunden später ging auch ein Versuch von Rudolph knapp über den SVO-Kasten (11.). Nach starker Balleroberung von Martin Grafe erzielte die Neusalzaer Nummer acht mit einem herrlichen Distanzschuß ein wahres Traumtor (12.). Einen weiteren Versuch von Jarmer aus Nahdistanz klärten die Spreetaler in höchster Not zur Ecke (16.). Nach Solo von FSV-Kapitän Tobias Draßdo ging auch dessen Schuß über's Tor (20.+1). Nach der Halbzeitause dominierten die Neusalzaer weiter nach Belieben. Ein Schuß von Philipp Mühlmann strich am Torwinkel vorbei (23.) und auch ein Schuß von Jarmer ging am langen Pfosten vorbei (25.). Nach einem Eckball von Mühlmann kam der Ball zum langen Pfosten, wo Sebastian Fularz nur noch zum 3:0 einschieben mußte (27.). Einen weiteren Eckball von Mühlmann köpfte danach Jarmer zum 4:0 ein (31.). In der Schlußphase ließen es die Neusalzaer ruhiger angehen, ohne dabei die Kontrolle über das Spiel zu verlieren.

Auch im zweiten Turnierspiel legte der Favorit aus der Landesklasse Ost los wie die Feuerwehr. Bereits nach sechs Minuten erzielte Niklas Schramm mit herrlichem Fernschuß die Bautzener Führung. Schon im Gegenzug traf auch Lawaldes Roy Jahnel zum 1:1-Ausgleich (07.). Erneut auf der Gegenseite markierte Felix Stöltzner die abermalige Bautzener Führung (08.). Tim Hensel verpaßte es, für den Aufsteiger zur Landesklasse Ost auf 3:1 zu erhöhen und setzte den Ball aus abseitsverdächtiger Position freistehend am TSG-Kasten vorbei (18.). Mit dem Pausenpfiff gelang Post-Stürmer Stöltzner mit unhaltbarem Schuß ins lange Eck dann aber doch noch das 3:1. Im zweiten Spielabschnitt starteten die Jungs vom SV Post Germania Bautzen deutlich besser. Im Dreiminutentakt erhöhten die Laue-Schützlinge bis auf 6:1. Nach einem Pfostenschuß von Stöltzner staubte der ehemalige Neusalzaer Anton Stehr zum 4:1 ab (23.). Theodor Pech erhöhte mit Schuß ins lange Eck (26.) das Ergebnis weiter und nach einem Lawalder Abwehrfehler schnappte sich Stöltzner den Ball, umkurvte TSG-Keeper Marcel Buchholz und schob mit seinem dritten Tor zum Endstand ein (29.). Damit setzte sich Stöltzner an die Spitze der Torschützenliste, von welcher er im Turnierverlauf nicht mehr verdrängt wurde. Die ersatzgeschwächten Lawalder hielten die Bautzener in der Folge aber weitgehend vom Tor fern und versuchten so Schaden zu begrenzen.

Vor dem Spiel verabschiedete Neusalza durch Kapitän Tobias Draßdo und Vizepräsident Georg Schröer den verdienstvollen Spieler Robert Scheffler. Für beide Vertretungen war es das zweite Turnierspiel und manchen Akteuren merkte man im Spielverlauf die schweren Beine an. Die Lawalder hatten nur einen schmalen Kader zur Verfügung, die Landesklassen-Mannschaft der Neusalzaer hatte insgesamt 16 Spieler zur Verfügung. FSV-Probespieler Vladislav Glod scheiterte in der achten Minute gegen TSG-Keeper Marcel Buchholz. Die Lawalder versuchten in diesem Spiel kompakter zu stehen und nicht so offen zu agieren wie in den ersten 30 Minuten gegen Germania Bautzen. Nach einem Zuspiel von David Haist war Willi Berge dann aber zur Stelle und jagte den Ball über Schlußmann Buchholz hinweg zur Neusalzaer Führung in die Maschen (10.). Vier Minuten später platzierte Glod ein Zuspiel von Haist zum 0:2 in die lange Ecke (14.). Anschließend setzte derselbe Spieler den Ball aus Nahdistanz an die Querlatte (17.). Kurz vor der Pause bewahrte Dominik Sebek die Übersicht, paßte vor das Lawalder Tor, sodaß Kristian Gabor den Ball nur noch über die Linie drücken mußte (19.). Im zweiten Spielabschnitt war der FSV Neusalza-Spremberg nicht mehr ganz so druckvoll, kam aber noch zu zwei gefährlichen Kopfbällen. Nach Eckball von Bouska köpfte Glod den Ball knapp vorbei (24.) und nach einer genauen Flanke von Richard Freudenreich köpfte FSV-Neuzugang Dominik Šebek aus kurzer Distanz zum 0:4 Endstand ein (32.). FSV-Keeper Marc Röhricht hatte unter den Augen von Geburtstagskind und Torwartkollegen Dominic Schiring auch in dieser zweiten Begegnung keinen gefährlichen Schuß zu parieren.

Im vierten Spiel des Tages sahen die 170 Zuschauer am Hänscheberg erneut eine flotte Anfangsphase beider Mannschaften. Der Bautzener Anton Stehr erzielte bereits nach zwei Minuten das schnellste Turniertor (02.). Der SV Oberland Spree brauchte einige Minuten, um in diesem Spiel anzukommen. Nach acht Minuten führte eine Flanke zu einem Eigentor durch Post Germanen Kapitän Patrick Hoppe (08.). Der Kreismeister der Westlausitz kam gegen den alten Ligakontrahenten aber schnell wieder in die Spur. Niklas Schramm verwandelte einem Querpaß (12.) und Stöltzner köpfte einen Eckball mit seinem vierten Tagestreffer zum 1:3 ein (17.). Mit dem Pausenpfiff landete ein Schuß von Jonas Larisch am Außennetz (20.+1). Im zweiten Spielabschnitt entschärfte SVO-Keeper Maximilian Hohlfeld zunächst einen herrlichen Freistoß von Lucas Hopp mit großartiger Parade (24.). Nach einem Handspiel der Bautzener im eigenen Sechzehnmeterraum zeigte Schiedsrichter Sebastian Runge auf den Elfmeterpunkt. Den fälligen Strafstoß verwandelte Jan Mecir zum Anschluß (30.) und blies so zur Oberländer Schlußoffensive, welche jedoch nichts mehr einbrachte. Damit holte sich der SV Post Germania Bautzen die Punkte vier, fünf und sechs und hatte mit einem weiteren Sieg gegen den Gastgeber und Rekordsieger FSV Neusalz-Spremberg die Chance, den ersten Titelgewinn beim Derby-Cup klar zu machen.

Nach einer Verschnaufpause für den SV Oberland Spree ging es in das fünfte und vorletzte Turnierspiel. Beide Mannschaften hatten noch keinen Punkt auf der Habenseite, konnten aber mit einem ersten Sieg den Bronzeplatz einfahren. Das erste Ausrufezeichen setzten die Spreetaler aus Postwitz und Kirschau. Jannik Uecker scheiterte mit seinem Versuch an TSG-Torwart Buchholz (06.) und auf der anderen Seite scheiterte Wollmann an SVO-Keeper Robin Glück (09.). SVO-Gastspieler Trommler erzielte nach schönem Spielzug in der 17. Minute die Führung für den Titelverteidiger. Das große Tempo war aber auch nach der Halbzeit nicht mehr im Spiel. Erst kurz vor Schluß erzielte Petr Mecir die Vorentscheidung zum 0:2 (37.). Zwei Minuten später schloß die TSG Lawalde das Turnier aber doch noch mit einem kleinen Teilerfolg ab. Wollmann versenkte eine Eingabe von Jahnel zum 1:2-Endstand (39.). So sicherte sich Oberland Spree den Bronzerang und verwies die TSG Lawalde auf den vierten Platz, welchen die Lawalder Fußballer bei ihrer dritten Teilnahme zum dritten Mal belegten.

Das letzte Turnierspiel sollte die Entscheidung um den Turniersieg bringen. Der Sieger der sechsten Turnierpartie würde am Ende den Wanderpokal in die Höhe strecken. Schiedsrichter Andreas Fürschke mußte von Beginn an hellwach sein und entschied bereits nach vier Minuten auf Strafstoß für den FSV. Neusalzas Sebastian Fularz wurde im Strafraum vom jungen Bautzener Torsteher Florian Schulze gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Lukas Bouska zur frühen Führung (04.) und schoß sich damit an die Spitze der ewigen Torjägerliste des Derby-Cups, die er nun mit sechs Treffern allein anführt. Nur wenige Minuten später besorgte FSV-Kapitän Tobias Draßdo mit einem Traumtor aus gut 25 Metern ins untere Eck das 2:0 (07.) und brachte sein Team so auf die Siegerstraße. Vincent Jarmer hätte das Ergebnis weiter in die Höhe treiben können, bekam den Ball aber gleich zwei Mal nicht im Tor der Bautzener unter (07./11.). Auch Martin Grafe scheiterte mit einem guten Versuch an Florian Schulze im Gästekasten (13.). FSV-Neuzugang Olschok machte in der 17. Minute alles klar und erzielte das 3:0 für Neualza-Spremberg, welcher nicht nur offensiv überzeugen konnte, sondern auch im Defensivverhalten einen guten Eindruck machte. Im zweiten Spielabschnitt verwalteten die Neusalzaer Kicker das Ergebnis, wechselten nochmals kräftig durch und setzten erst in der Schlußphase nochmal mit Tempo zu einem Endspurt an. Zunächst verwandelte Willi Berge ein Zuspiel von Bouska zum 4:0 (35.) und Philipp Mühlmanns Versuch landete an der Querlatte. Auch in dieser Begegnung bekam der Neusalzaer Schlußmann, diesmal Max Riedel, nichts nennenswertes zu tun. Damit siegten die Neusalzaer in all ihren drei Turnierspielen mit 4:0 und holten den Derby-Cup wieder an den Hänscheberg zurück. Es war mit 12:0 Tore und der Optimalpunktzahl von neun Zählern der souveränste Turniersieg in der Derby-Cup Historie. (gs)