Mit gewohnt hoher Laufbereitschaft und zumeist gewonnenen Zweikämpfen ließ der LSV Friedersdorf von Anfang an keinen Zweifel daran aufkommen, das Match für sich entscheiden zu wollen. In dieser Phase bereinigte die routinierte Hintermannschaft der Gäste viele brenzlige Situationen. Nach einer Viertelstunde zeigten sich die Nieskyer besser auf den Kontrahenten eingestellt und erzwangen zunehmend ein verteiltes Spiel. Eintracht wurde vor allem torgefährlich bei präzise geschlagenen Freistößen und Eckbällen, während der LSV mit seinen schnellen Sturmspitzen für ständige Torgefahr sorgte. Ein eher unauffälliges, aber sehr mannschaftsdienliches Spiel zeigte Jan Strauß, der stets die Ruhe behielt und mit klugen Zuspielen glänzte.

Der Zufall wollte es, daß Thomas Frieser mit zwei Einsätzen als Referee der einzige aktive Schiedsrichter an diesem Wochenende war. Denn wegen des Dauerregens an den Vortagen konnten in der Kreisoberliga nur zwei Spiele auf Kunstrasen in Herrnhut und auf der Görlitzer Eiswiese stattfinden. Kurios sicherlich auch, daß die drei Herren des Schiedsrichterkollektivs zufällig den gleichen Vornamen hatten. Im spannenden und fairen Match gab es weniger Zufälle. Die Gastgeber berannten vom Anpfiff weg ballsicher das gegnerische Gehäuse. Die erste Torchance hatte Ansgar Baza nach einem Freistoß von Fabian Neumann (08.), danach parierte der Nieskyer Torwart Sebastian Pätzold einen Distanzschuß von Max Schnitte (12.). Vier Minuten später folgte das 1:0 für den LSV Friedersdorf. Nach einem parierten Schuß von Baza war Jonas Stein zur Stelle und überwand den Eintracht-Keeper. Die Dauerdominanz des LSV beendeten zwei Minuten danach Sascha Görnitz und Lukas Scharf, deren Schüsse von LSV-Schlußmann Manfred Künne zur Ecke abgewehrt wurden (18./19.). Nach verteiltem Spiel folgte die nächste zwingende Torchance für die Friedersdorfer in der 27. Minute. Die Faustabwehr von Eintracht-Keeper Pätzold kam in Richtung Elfmeterpunkt zu Dominik Schubert-Biehain, der den Ball volley und unhaltbar zum 2:0 ins Netz drosch. Auf der anderen Seite setzte Erik Winkler einen straffen Distanzschuß über die Querlatte des LSV-Gehäuses (29.). Im folgenden Konter gab es eine schöne Ballstaffette bis vor den Kasten der Nieskyer, wo sich Gästetorwart Pätzold beim abschhließenden Schuß von Neumann auszeichnete (30.). Fünf Minuten später verhinderte der Keeper der Eintracht eine Torchance für Felix Bernsdorf. Gegen Ende der ersten Halbzeit konnten sich auch die Gäste einige Möglichkeiten erspielen. So in der 37. Minute, als John Ollhoff nach Zuspiel von Rick Geisler auf 2:1 verkürzen konnte und in der 40. Minute, als Scharf nach Zuspiel von Tobias Gauernack einen Kopfball über den Querbalken setzte. Danach lenkte Künne im LSV-Tor einen Schuß von Winkler zur Ecke (41.). Letzte Torchancen vor der Halbzeitpause hatten Bernsdorf und Neumann in der 43. Mnute, aber Routinier Pätzold ließ sich nicht überraschen.

Die zweite Hälfte begann mit einem Freistoß von Winkler, den Keeper Künne hielt. Als es Freistoß auf der anderen Seite gab, konnte der Eintracht-Schlußmann zwar parieren, doch Baza war zur Stelle und erzielte im Nachschuß das 3:1 für den LSV Friedersdorf (52.), dem bereits zwei Minuten später eine gewisse Vorentscheidung durch Neumann gelang. Der ließ sich bei seinem langen Solo über die linke Seite auch nicht durch seinen Bewacher vom Ball trennen und zirkelte das Leder gekonnt in die lange Ecke (54.). Torjäger Bernsdorf, der sich nach der ersten Halbzeit mit einer Zerrung herumplagte, durfte dann das Spiel verlassen, für ihn kam Marcin Balajewicz. Nach einer Stunde zischte ein Distanzschuß von Baza über das Nieskyer Gehäuse, drei Minuten danach setzte Stein den Ball knapp neben das Tor (63.). Im Schlußgang nutzten die Nieskyer die nachlassende Konzentration der Gastgeber nach weitem Ball auf Winkler zu einem schön herausgespielten Kontertreffer. (cr)

Der Sportclub zeigte gegen das Tabellenschlußlicht aus Obercunnersdorf eine enttäuschende Leistung und verlor das Derby mit 1:3. Aufgrund der anhaltenden Regenfälle wurde das Derby kurzfristig auf den Herrnhuter Kunstrasenplatz verlegt. Wie in den Vorwochen versuchte der SC das Spiel von Beginn an zu kontrollieren. Dies gelang zunächst auch und der Sportclub hatte deutlich mehr Ballbesitz als der Gegner. Dieser stand tief und versuchte meist mit langen Bällen seinen Fixpunkt Felix Herrmann in Szene zu setzen. Dieser leitete auch den Führungtreffer für die Gäste ein (14.). Er bediente auf der Außenbahn Rafal Zybowski. Seine Eingabe mußte Florian Weseloh am langen Pfosten völlig freistehend nur noch über die Linie drücken. Kurz darauf hatte Felix Herrmann sogar die Chance auf 2:0 zu erhöhen. Seinen Schuß vom Strafraumeck parierte Tom Förster im SC-Tor jedoch. Auf der Gegenseite hatten Lukas Riebling und Jonny Richter Möglichkeiten, das Ergebnis auszugleichen. Doch ihre Schüsse aus der Drehung waren sichere Beute für Obercunnersdorfs Schlußmann Rene Schwob. Nach einer halben Stunde mußte SC-Kapitän Sebastian Müller nach einem Zusammenprall mit Felix Herrmann das Feld aufgrund einer Platzwunde am Kopf verlassen. Für ihn kam Maik Schirmer in die Partie. Dieser war es auch, der kurz vor dem Pausenpfiff den Ausgleichstreffer markierte. Nach einem tollen Spielzug über Toni Fink und Richter kam der Ball im Zentrum zu Schirmer, der den Ball aus 10m-Torentfernung unhaltbar in den Maschen versenkte (44.).

Auch im zweiten Abschnitt hatten die Gastgeber mehr Spielanteile, agierten jedoch teils zu behäbig und unkonzentriert und kamen kaum zu Abschlüssen. Auch in der Defensive schlichen sich immer wieder Fehler und Dummheiten ein. So rannte ein SC-Verteidiger Felix Herrmann nach einem Einwurf in die Hacken, dieser kam dadurch zu Fall und Schiedsrichter Thomas Frieser blieb keine andere Wahl als auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Erik Anders souverän zum 1:2 (60.). Nur acht Minuten später nutzte Felix Herrmann einen schlampigen Klärungsversuch vom SC-Schlußmann Förster zum 1:3, indem er diesen aus gut 40 Metern im verwaisten Tor unterbrachte (68.). Der Sportclub versuchte sich gegen die drohende Niederlage zu stemmen, doch die Leistung an diesem Tag war einfach zu ungenügend, um noch einen weiteren Treffer zu erzielen. Ein Weitschuß (75.) und ein Freistoß (80.) des eingewechselten Tim Bergmann waren zu unplatziert. Auch die eingewechselten Routiniers Sebastian Schack und Marco Hanske konnten das Spiel nicht mehr zu Gunsten des SC wenden. Da Obercunnersdorf die sich bietenden Kontermöglichkeiten nicht konsequent zu Ende spielte, blieb es beim schmerzlichen 1:3 aus Sicht des Sportclubs. Bereits am Freitag bietet sich den Süße-Schützlingen die Gelegenheit, die schlechte Leistung vergessen zu machen. Ab 19 Uhr ist man dann bei der Reserve des FV Eintracht Niesky zu Gast. (mh)