Die Kemnitzer, die nicht angereist schienen, um sich vorsorglich den vierten Tabellenplatz zu sichern, boten dem LSV Friedersdorf von der ersten Minute an einen beherzten Kampf, standen sicher in der Abwehr und zerstörten bis zuletzt erfolgreich alle Angriffsbemühungen der Gastgeber, bei denen scheinbar jetzt gegen Ende ihrer äußerst erfolgreich gespielten Saison nicht unbedingt mehr alle den bisherigen kompromißlosen Siegeswillen entwickeln konnten. Die Gäste, die zuletzt zumeist nur noch den Ball aus der Gefahrenzone schlugen, freuten sich am Ende, daß ihnen der "Bronzeplatz" in der Tabelle nicht mehr zu nehmen ist. Glückwunsch somit den Kemnitzern zum Aufstieg in die Landesklasse, denn wie zu hören war, wäre die Alternative eine Strafzahlung, da der Aufstiegsverzicht der Kemnitzer wohl nicht mehr termingerecht beim FVO eintraf.

Die erste Torchance hatten die Gäste, aber der Winkel war für Max Tempel zu spitz (09.). Im Gegenzug konnte Felix Bernsdorf eine gute Chance nicht nutzen (11.) und der Schuß von Max Schnitte war danach zu schwach, um Gästekeeper Axel Pollesche in Verlegenheit zu bringen (14.). Die Gäste versuchten in der Startviertelstunde das Spiel zu dominieren, danach waren die Friedersdorfer an der Reihe. In der 22. Minute konnte Gästeschlußmann Pollesche einen Schuß von Fabian Neumann parieren und zeigte bei einer Doppelchance von Bernsdorf tolle Paraden (23.). Pollesche parierte danach auch einen Schuß von Schnitte vom linken Strafraumeck (27.). Danach verstärkten die Gäste ihre Bemühungen und LSV-Keeper Friedolin Braunert konnte einen abgefälschten Schuß von Tempel grade noch zur Ecke lenken (28.). Den Eckball knallte Robert Rönsch in Folge über die Querlatte. Nach einer halben Stunde verhängte Schiedsrichter Thomas Frieser einen Freistoß gegen die Gastgeber und Tempel köpfte zum 0:1 für die Kemnitzer ein. Robert Rönsch bekam wenig später die nächste Torchance für die Gäste, doch diesmal konnte Braunert im LSV-Tor den Schuß parieren. Im Gegenzug kam Fabian Neumann zur bislang besten Ausgleichschance, doch er schoß den Ball freistehend über das Tor (32.). Dafür traf Paul Renger auf der anderen Seite an den Pfosten. Vor der Pause hatten die Gastgeber noch zwei Möglichkeiten zum Ausgleich. Nach einem Eckball von Fabian Neumann parierte Keeper Pollesche jedoch einen Kopfball von Jonas Stein (42.) und ein Gewaltschuß von Ansgar Baza vom rechten Strafraumeck zischte deutlich am langen Pfosten vorbei (45.).

Auch die zweite Halbzeit war geprägt durch mißverständliche Entscheidungen von Schiedsrichter Thomas Frieser, die letztlich auch die Angriffsbemühungen der Friedersdorfer zermürbten. Ausdruck dessen war nicht unbedingt die gelbe Karte für LSV-Trainer Felix Jonas der sich darüber beschwerte, aber sicherlich als Höhepunkt die "Ampelkarte" für den LSV-Kapitän Dominik Schubert-Biehain, weil er bei seinem Freistoß für den LSV einen Kemnitzer anschoß, der noch zu nahe am Ball stand oder nicht ahnte, daß die Situation erst noch angepfiffen werden soll (81.). Zum Glück waren diese Mißverständnisse samt ihrer Folgen auf dieses Spiel nicht mehr entscheidend für die Meisterschaft. Die zunehmend verkrampfende Partie hatte aber dennoch noch einige Höhepunkte. Ein Kopfball des Kemnitzer Tempel klatschte in der 56. Minute an den linken Pfosten, dasselbe passierte Fabian Neumann wenig später auf der anderen Seite (60.). Auch Baza gelang nur ein Pfostenschuß (61.). In der 73. Minute mußte LSV-Torwart Braunert noch einmal gegen Richard Renger retten, auch FSV-Schlußmann Pollesche mußte einen Freistoß von Baza entschärfen (78.). Der Ausgleichstreffer schien fällig, als Felix Bernsdorf und Fabian Neumann nach einem Doppelpaß frei vor dem Kemnitzer Gehäuse auftauchten, aber am Ende war der Schußwinkel zu spitz (85.). Auch der Schuß von Baza in der Nachspielzeit (90.+4) hätte noch den Ausgleich für die Friedersdorfer bringen können, doch auch diesmal lenkte der Kemnitzer Keeper den Ball mit toller Reaktion noch zur Ecke. (cr)