Prächtiges Spätsommerwetter zog über 270 Zuschauer auf die "Schlesische Wuhlheide" in Friedersdorf zum Spitzenspiel des 6.Spieltages der Kreisoberliga Oberlausitz. Sie wurden nicht enttäuscht, denn nach einer engagierten Vorstellung beider Teams gab es in diesem Derby letztlich leistungsgerecht keinen Sieger. Der LSV ging zwar wie von seinen Anhängern erhofft in Führung, schien aber durch den verletzungsbedingten Ausfall von Ansgar Baza im Offensivbereich zu ausrechenbar und zeigte zudem Schwächen bei Freistößen des Kontrahenten.

Bevor der Ball rollen konnte, gab es für das Schiedsrichterkollektiv aber noch einiges zu erledigen. Zunächst losten Schiedsrichter Thomas Frieser in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Spielausschusses und Holger Gliesing (Kreisehrenamtsbeauftragter) das Viertelfinale im Kreispokal des Fußballverbandes Oberlausitz aus. Ihnen zur Seite stand der Chef des LSV Friedersdorf, Daniel Mertin, der die Rolle der "Glücksfee" übernahm. Erlost wurden für Sonnabend, den 19. November 2022 (jeweils 13:30 Uhr) folgende Ansetzungen:

Bereits in der Anfangsphase hatten beide Teams erste Torchancen. Einen Schuß von Julius Häser parierte LSV-Torwart Manfred Künne. Sein Keeper-Kollege Stepan Andruszczyszyn auf der anderen Seite brauchte hingegen noch nicht einzugreifen, denn der Versuch von Jan Strauß ging neben das Gehäuse und der Distanzschuß von Marc Nestler zischte knapp über die Querlatte. Am Führungstreffer für die Gastgeber war LSV-Torjäger Felix Bernsdorf maßgeblich beteiligt, als er und sein Bewacher nach einem Eckball von Fabian Neumann sprinteten. Am Ende lag der Ball im Tor und der LSV führte mit 1:0 (19.). In der 26. Minute hielt der Gästeschlußmann einen weiteren Distanzschuß von Nestler und ein gefährlicher Freistoß von Nils Lange ging am Friedersdorfer Kasten vorbei (28.). Nach etwa einer halben Stunde hätte es zu einer gewissen Vorentscheidung für die Friedersdorfer kommen können, als Jonas Stein eine paßgenaue Flanke auf den Kopf von Bernsdorf gelang, doch der Keeper der Gäste parierte dessen Kopfball sensationell (34.). Der NFV war bei Freistößen stets torgefährlich und schon zwei Mnuten später nutzte Rocco Klug die folgende Unsicherheit im Friedersdorfer Strafraum zum Ausgleich (36.). Weniger Glück hatte Max Schnitte auf der anderen Seite bei seinem direkten Freistoß (38.). Eine weitere Unsicherheit der LSV-Abwehr bei einem Freistoß noch vor der Pause führte gar zum Führungstreffer der Gäste. Diesmal war Lutz Hintersatz zur Stelle (42.). Ein Schuß von Neumann in der 45. Minute wurde noch abgeblockt und so ging der LSV mit einem knappen Rückstand in die Pause.

Nach dem Wiederanpfiff zur zweiten Halbzeit verstärkten die Gastgeber ihre Bemühungen. Zunächst war ein Kopfball von Stein nach Eckstoß von Neumann nicht erfolgreich, danach konnte ein Schuß von Dominik Schubert noch zur Ecke gelenkt werden (57.). Aber schon eine Minute später war derselbe Spieler nach einem Eckball von Neumann per Kopfball erfolgreich. Das 2:2 war auch der Endstand im Spiel, wenngleich beide Mannschaften bis zur letzten Minute den Sieg wollten. Möglichkeiten dazu gab es noch genug. Nach einem Eckball von Felix Grundmann drosch Klug den Ball aus Nahdistanz über das LSV-Gehäuse (61.), zehn Minuten später klärte Künne im Tor der Gastgeber gegen Klug gedankenschnell durch Herauslaufen (71.) und parierte einen Schuß von Häser (75.). Die Schlußviertelstunde gehörte dann wieder dem LSV. Zehn Minuten vor Schluß versuchte sich Nick Möbus per Gewaltschuß von der Strafraumgrenze, den NFV-Keeper Andruszczyszyn entschärfte (80.), danach war Bernsdorf nach Zuspiel von Neumann nicht erfolgreich und Neumann setzte den Ball nach kurzem Solo neben den Kasten (81.). Die größte Chance zum Siegtreffer für die Gastgeber hatte zweifellos der eingewechselte Jerome Scholz, der freistehend aus Nahdistanz am Tor vorbei schoß (87.). Trotz des Doppelpunktverlustes bleibt der LSV Friedersdorf an der Tabellenspitze und tritt am kommenden Sonnabend zum nächsten Punktspiel in Wiesa bei Aufbau Kodersdorf an. (cr)

Nach Wiederanpfiff hatte der Sportclub dann mehr vom Spiel und auch in der Defensive wurde nun kaum etwas zugelassen. Leider verletzte sich Flügelspieler Bergmann nur fünf Minuten nach Wiederbeginn so schwer, daß er ausgewechselt werden mußte. An dieser Stelle wünschen wir gute Besserung. In der 75. Minute erhöhte der Sportclub dann auf 2:0. Eine verunglückte Eingabe von Hanske landete beim eingewechselten Lukas Ribling. Der faßte sich aus 16 Meter Torentfernung ein Herz und versenkte den Ball unhaltbar in der rechten unteren Ecke. Niesky versuchte noch einmal den Anschluß herzustellen und agierte etwas offensiver. So kam der Sportclub zu einigen Kontermöglichkeiten, die jedoch allesamt zu unkonzentriert zu Ende gespielt wurden. So blieb es beim letztlich verdienten 2:0-Heimsieg für die Mannschaft von Marco Süße. Ein Dankeschön geht noch an Oliver Bahr, der jahrelang für Empor Löbau und den Sportclub im Einsatz war und mittlerweile als Footballer bei den Leipzig Kings erfolgreich ist, für seine Bereitschaft, als Einwechselspieler zur Verfügung zu stehen. (mh/cr)