Die Gäste hielten in diesem Derby zunächst gut dagegen und ließen in der ersten Halbzeit kaum zwingende Chancen der Friedersdorfer zu, waren in der zweiten Hälfte bei nachlassenden Kräften jedoch dem Antritt und dem Torhunger des LSV noch klar unterlegen. Daß der Unterschied am Ende wie in der Vorwoche gar wieder sechs Treffer betragen würde, hätte man eine halbe Stunde vor Spielende kaum glauben können. Bis dahin konnte sich die gefürchtete Sturmreihe des LSV nicht wirklich durchsetzen. Nur einen hatte die Holtendorfer Abwehr wohl nicht auf dem Merkzettel: Jan Strauß, der mit seinen zwei schönen Treffern zunächst zum Matchwinner zu werden schien.

Nach langem Ball von Dominik Schubert-Biehain hatte Jonas Stein die erste Tormöglichkeit des Spiels, aber dessen Kopfball strich über die Querlatte (07.). Eine Minute später parierte der Holtendorfer Keeper Lars Karsubke einen platzierten Distanzschuß aus etwa 25 Meter Entfernung von Max Schnitte, und ein weiterer Abschluß von Stein aus spitzem Winkel ging am langen Pfosten vorbei (10.). Anschließend hatten die Gäste nach einem Querschläger im LSV-Strafraum durch Martin Tempel ihre erste Chance, doch Manfred Künne im Friedersdorfer Gehäuse war auf dem Posten (11.). Nach Flanke von Fabian Neumann fiel der Ball plötzlich Felix Bernsdorf aus Nahdistanz vor die Füße, der scheinbar überrascht das Leder über den Querbalken beförderte (15.). Drei weitere Versuche von Bernsdorf führten ebenfalls nicht zum Torerfolg (17./20./37.). Auf der Gegenseite kamen die Holtendorfer bei einem Schuß von Marc Backhaus zu ihrer wohl besten Torchance, Künne im LSV-Tor zeigte aber eine tolle Parade (44.). Die erste Halbzeit schien torlos zu Ende zu gehen, als Neumann erneut an Keeper Karsubke scheiterte. Doch der Schlußmann konnte den Ball nur bis zu Strauß abklatschen, der abgezockt zum 1:0 für Friedersdorf abstaubte (45.).

Die zweite Halbzeit begann mit einem Kopfball von Stein, der über das Gehäuse ging (48.), doch danach köpfte Strauß nach Flanke von Neumann zum 2:0 ein (59.). Danach nahm die Dominanz der Gastgeber zu und als Schnitte in der 66. Minute ein unglaublicher Treffer aus spitzestem Winkel gelang, bedeutete dies durchaus eine Vorentscheidung. Tempel versuchte sich fünf Minuten später mit einem harmlosen Kopfball, der in die Arme von Schlußmann Künne ging (71.), Die endgültige Entscheidung fiel eine Minute später. Bernsdorf erwischte den Ball am rechten Strafraumeck optimal und knallte ihn unhaltbar und hoch zum 4:0 ins linke Dreiangel (72.). Ein Freistoß aus etwa 30 Metern von Denny Müller bedeutete keine Gefahr für das Friedersdorfer Tor (74.). Vier Minuten danach gab es wieder Arbeit für HSV-Keeper Karsubke, der zunächst einen Schuß von Neumann parierte und auch Sieger über Kapitän Schubert-Biehain blieb (78.). Zuletzt erreichte das Ergebnis eine zuletzt gewohnte Höhe. Ein fulminanter Flachschß von Marco Geisler ins lange Eck brachte zehn Minuten vor Schluß zunächst das 5:0 und als Jerome Scholz wenig später im Strafraum des HSV gefoult wurde, erkannte Schiedsrichter Florian Hausdorf auf Strafstoß. Neumann trat an und knallte den Ball unhaltbar zum 6:0 ins Netz (81.). (cr)

Der Sportclub wollte den Schwung mit in die zweite Hälfte nehmen und hatte kurz nach Wiederanpfiff eine Chance durch Lukas Riebling. Doch sein Kopfball ging knapp links neben den Kasten. In der 52. Minute setzte sich Benny Miersch 25m vor dem Tor gegen seinen Gegenspieler durch und zog ab, seinen straffen Schuß auf das lange Eck konnte TSG-Schlußmann Marcel Buchholz nur nach vorn abwehren. Marco Hanske reagierte am schnellsten und markierte das 2:1 (53.). Danach agierte der Sportclub zu nachlässig und ermöglichte es Lawalde, wieder ins Spiel zu finden. So dauerte es bis zum Ausgleichstreffer nur zwei Minuten und Max Kalauch nutzte eine Vorlage von Sänger zum 2:2 (55.). Nur zehn Minuten später ging der Sportclub erneut in Führung. Schirmer vollendete eine flache Flanke vom Flügelspieler überlegt ins kurze Eck (65.). Kurz darauf setzte sich Starschinski auf der linken Seite gut durch, seinen Abschluß aus spitzem Winkel konnte Schlußmann Alexander Ehrlich jedoch zur Ecke abwehren. Im Anschluß entstand eine unübersichtliche Situation im SC-Strafraum, bei der letztlich Josef Hintersatz für seinen geschlagenen Schlußmann auf der Linie klären konnte. In der 85. Minute fiel dann die Vorentscheidung der Partie. Einen langen Einwurf von Riebling verlängerte Hanske mit dem Hinterkopf in Richtung lange Torecke. Dank gütiger Mithilfe des TSG-Schlußmanns sprang der Ball ins Netz (85.). Auf der Gegenseite hatte der eingewechselte Steffen Matthes noch die Chance auf den Anschlußtreffer, traf aus kurzer Distanz jedoch nur den Querbalken. Und da die eingewechselten Lukas Biesterfeld und Jonny Richter einen Konter zu unsauber ausspielten, blieb es beim letztlich verdienten 4:2-Heimsieg für den Sportclub. Am Sonnabend wartet auf den SC beim SV Neueibau bereits die nächste schwere Aufgabe. Anstoß in der Bergland-Arena ist 15 Uhr. (mh)