Wieder Corona Krise, wieder Unterbrechung. Was macht das mit einem und mit der Mannschaft, ständig aus dem Tritt gebracht zu werden? |
"Als erstes möchte ich festhalten, daß wir hier nur von der Ausübung unseres Hobbys sprechen. Alle die Menschen, welche durch diesen weiteren Lockdown um ihre Existenz fürchten müssen, trifft es deutlich härter. Ich selbst zweifele an Sinnhaftigkeit und Verhältnismäßigkeit dieser wiederholten Unterbrechung. Wir bewegen uns an frischer Luft, haben im Amateurfußball überschaubare Zuschauerzahlen und haben in den vergangenen Monaten bewiesen, daß die Hygienekonzepte auf unseren Sportanlagen funktionieren. Überdurchschnittliche Infektionszahlen nach Durchführung von Trainings- und Wettkampftagen sind mir nicht bekannt. Wir müssen scheinbar damit leben, daß bald nur noch arbeiten erlaubt sein wird." |
Was meinst du, wie es weiter gehen wird oder aus deiner Sicht weiter gehen sollte? |
"Keine Ahnung. Es wird interessant, welche Vorschläge zur Diskussion kommen. Vieles hängt davon ab, wie lange die Unterbrechung dauert. Eine sportlich faire und nachvollziehbare Entscheidung zu finden wird nicht einfach." |
Aktuell steht die Neusalzaer Landesligamannschaft als Elfter in der oberen Tabellenhälfte. Bist du zufrieden damit oder eher nicht? |
"Ziel sind die Top 10. Mit unserer historischen Niederlagenserie von fünf Spielen ohne Punktgewinn, waren wir weit weg von diesem Ziel. Die zwei Siege in den letzten beiden Spielen haben uns wieder in eine gute Distanz gebracht, unser Saisonziel zu erreichen. Zufrieden kann man daher nur mit den zuletzt gebrachten Leistungen sein." |
Woran lag es aus deiner Sicht, daß man bisher noch nicht weiter oben in der Tabelle steht? |
"Es gibt mehrere Faktoren, welche eine bessere Platzierung bisher verhinderten. Als erstes würde ich da mich selbst in die Verantwortung nehmen. Denn am Ende ist der Trainer für das Auftreten der Mannschaft zuständig und das war in den meisten Spielen in dieser Saison nicht in Ordnung. Zum anderen ist es die Zusammenstellung des Kaders. Da hätte ich mir schon noch zwei bis drei Qualitäts- und Mentalitätsspieler gewünscht. Weiterer Faktor ist, daß unsere Leistungsträger in dieser Saison nicht immer ihre vorhandene Qualität eingebracht haben, wie wir es aus der vergangenen Saison gewohnt waren." |
Eine Beurteilung der Leistung nach acht Spieltagen ist schwer. Gab es dennoch Spieler, welche positiv überrascht haben? |
"Einzelne Spieler nach so kurzer Zeit herauszuheben ist schwierig. Für mich hat das Team ein Stück weit überrascht. Mit den vielen verloren Spielen war das Selbstbewußtsein und die Leichtigkeit der letzten Jahre verloren gegangen. Zum Glück hat sich die Mannschaft in dieser schwierigen Phase als Team erwiesen und wir als Gruppe, Spieler und Trainerteam haben ein paar Dinge gefunden, die uns geholfen haben, wieder Spiele in der Landesliga erfolgreich zu bestreiten. Das stimmt mich positiv für die Zukunft, insbesondere da ich solche Situationen auch schon anders erlebt habe." |
Welche Mannschaft wäre für dich bei einem normalen Saisonverlauf der Favorit in der Landesliga Sachsen, und welche Mannschaft hat dich bisher am meisten überrascht? |
"Meine Favoriten sind bereits unter den Top 3. Bautzen, Freital und Kamenz werden den Staffelsieg unter sich ausmachen. Wobei Bautzen mit seinen Möglichkeiten sicherlich die besten Chancen hat. Sonst sehe ich die Liga sehr ausgeglichen und hart umkämpft." |
Zum Schluß noch eine persönliche Frage: Du warst selbst ein erfolgreicher Amateurfußballer in deiner aktiven Zeit bei der 2. Männermannschaft von Dynamo Dresden, dem FSV Hoyerswerda, dem FV Dresden 06 Laubegast und Budissa Bautzen. Welche Trainer hattest du in dieser Zeit und von welchem hast du dir am meisten für deine eigene Trainerlaufbahn abgeschaut? |
"Gert Heidler in Hoyerswerda, Bernd Jakubowski, Damian Halata und Mattthias (Lotte) Müller bei Dynamo Dresden II, Bernd Fröhlich (Laubegast) und Thomas Hentschel (Bautzen) waren meine Trainer im Bereich der Männer. Als Trainer habe ich aber am meisten von meinem A-Juniorentrainer bei Dynamo Dresden, Ralf Minge, gelernt. Neben dem sportlichen Knowhow hat er mich insbesondere im menschlichen Bereich sehr beeindruckt." |
Das Gespräch führte Teammanager Georg Schröer |