Zum kleinen Derby auf der Schlesischen Wuhlheide erschienen 87 zahlende Zuschauer. Den letzten Vergleich der beiden Kontrahenten vor über drei Jahren hatten die Gäste in einem Freundschaftspiel mit 5:0 für sich entschieden. Aufgrund der zuletzt gezeigten Leistungen schienen auch vor diesem Spiel die Karten relativ offen, auch wenn die Friedersdorfer in Hinblick auf Tabellensituation und Spielerpotential als klarer Favorit in die Partie gingen. In der Anfangsphase bestimmten die Gastgeber das Geschehen, ohne sich jedoch klare Tormöglichkeiten zu erarbeiten. Schüsse von Markus Rücker, Stefan Kießling und auf der anderen Seite Christoph Meusel fehlte es an der nötigen Präzision. Die erste gute Channe hatte der LSV in der 19. Minute bei einem Schuß von Andreas Schröder, den EFV-Schlußmann Roman Baier jedoch mit einer Glanzparade parierte. In den folgenden zehn Minuten schafften es die Gäste, das Geschehen in die Friedersdorfer Hälfte zu verlagern. Dabei scheiterte zunächst Meusel aus 18 Metern knapp (21.), dann mußte Steffen Hartmann einen Kopfball von Stefan Kretschmar auf der Linie klären (26.). Friedersdorf überstand die erste Druckphase der Gäste und wurde in Folge wieder dominanter. In der 28. Minute hatte der LSV doppeltes Pech, als Spielführer Kießling den Ball an den Pfosten köpfte, danach verpaßte Schröder den Abpraller um wenige Zentimeter. Zwei Minuten später sollte der LSV dann doch zuschlagen und Nick Möbus hämmerte einen 30-Meter-Freistoß aufs Tor. Den aufsetzenden Ball konnte Torwart Baier nur abklatschen und Rücker konnte zu seinem ersten Saisontor abstauben. Nach Chancen und Anteilen war diese Führung nicht unverdient. In der letzten Viertelstunde der ersten Hälfte neutralisierten sich beide Mannschaften erneut, so daß es mit einem knappen 1:0 in die Kabine ging.

Nach Wiederanpfiff setzte sich Möbus schön über die rechte Seite durch, scheiterte dann aber aus acht Meter Entfernung erneut am stark reagierenden Keeper Baier (49.). In der nächsten halben Stunde hatten beiden Mannschaften mehrfach Möglichkeiten, wobei beide Torhüter mit starken Paraden glänzen konnten. Ab der 71. Minute mußten die Gastgeber in Unterzahl weiterspielen, denn Schiedsrichter Schubert hatte Hartmann wegen wiederholtem Foulspiel mit der Ampelkarte vom Spielfeld geschickt. Der LSV schien das auch zunächst ziemlich problemlos zu verkraften, doch das änderte sich in den letzten zehn Minuten. Die toll kämpfenden Gäste drückten nun auf den Ausgleich und wurden nach einem Eckball auch belohnt, denn Enrico Meißner konnte den Ball aus Nahdistanz über die Linie drücken. Der LSV hatte kurz vor Spielschluß sogar noch Glück, daß den Bernstädtern kein Handelfmeter zugesprochen wurde, als sich Rücker bei einer Ballannahme verschätzte (89.). So überstanden die Friedersdorfer die Nachspielzeit, wußten aber wie schon in der Vorwoche gegen Germania nicht so richtig, ob sie mit dem einen Punkt zufrieden sein sollten, oder nicht. (as/cr)

Die Neusalzaer wollten auf dem tiefen Platz am Hänscheberg unbedingt als Sieger vom Spielfeld gehen und hatten nach Eingabe von Karel Belina auch die Chance zur Führung, doch Michael Siede rutschte in aussichtsreicher Position weg (06.). Wenige Sekunden später wäre der Kemnitzer Hintermannschaft fast ein Eigentor unterlaufen (07.). Die Gäste hielten in der Folgezeit ordentlich dagegen und spielten dabei eine gute Rolle, allerdings fehlte dem FSV Kemnitz an diesem Tag einfach das Quäntchen Glück und der letzte Paß in die Spitze. Nach etwa zwanzig Minuten erhöhte der FSV den Angriffsdruck. Erst traf Michael Siede das Außennetz (24.), dann setzte Sven Wockatz das Leder an den Pfosten (25.). Ein weiterer Schuß von Michael Siede strich am Torwinkel vorbei (27.). In der 37. Minute war es dann aber soweit und Kai Richter belohnte seine konstant starken Leistungen der Vorwochen nach schöner Vorarbeit von Marco Rothert mit seinem ersten Saisontreffer. Kurz danach hatte Neusalza-Spremberg Glück, als ihr Torwart David Dieckhoff gerade noch die Fingerspitzen an den Ball bekam und ein Verteidiger danach auf der Linie klärte (40.). Im Gegenzug hätte Kemnitz fast noch den zweiten Gegentreffer kassiert, als Uwe Rößler gegen den aus seinem Tor geeilten Alex Pollesche zu überhastet agierte (41.).

Fast mit dem Wiederanpfiff markierte Michael Siede nach Flanke von Michael Förster und anschließendem Fehler von Reiko Wunderlich das 2:0 (47.). In der 53. Minute dezimierten sich die Gäste nach einem wiederholten Foulspiel von Sebastian Neugebauer durch eine "Ampelkarte" selbst. Trotzdem zeigten sich die Kemnitzer weiterhin kampf- und spielstark. Nachdem Steffen Werner nur die Querlatte des Kemnitzer Tores getroffen hatte, verfehlte auch der Nachschuß von Richter nur knapp sein Ziel (65.). Kurz darauf versuchte der Neusalzaer Trainer Enrico Falz mit einem Doppelwechsel nochmals neuen Schwung in die Angriffsreihe zu bringen, brachte den jungen Paul Adler für Werner und Alexander Siede für Belina (66.). Wie schon so oft in den vergangenen Wochen bewies Enrico Falz bei seinen Einwechslungen wieder Glück und Geschick. In der 83. Minute war es dann Michael Siede, der mit seinem zweiten Tagestreffer die endgültige Entscheidung herbeiführte, als er einen Querpass von Wockatz zum 3:0 versenkte. Chancen zuvor hatten Richter und Michael Siede nicht nutzen können (71./78.). Am Ende ging der Sieg der Gastgeber in Ordnung, da sie über die gesamte Spielzeit die klareren Torchancen hatten. (gs/cr)