Saisonrückblick
FSV Oppach, Bezirksligasaison 2007/2008
Nach einem guten 7. Tabellenplatz in der Saison 2006/2007 hatten sich die Oppacher Fußballer für die neue Spielzeit viel vorgenommen, wollten eine ähnlich gute Serie spielen, wie im Vorjahr und sich im Mittelfeld der Liga etablieren. Nach einer sehr durchwachsenen Sommervorbereitung und einem Trainingslager in Tschechien, bei dem Trainer Enrico Falz aus verschiedenen Gründen mehrere Spieler fehlten, starteten die Kicker vom Lindenberg trotz allem zuversichtlich in die Saison 2007/2008. Im Kader gab es unterdessen kaum Veränderungen, für die Abgänge Michael Förster (FSV Empor Löbau) und Karel Kirchberger (zurück nach Tschechien) kamen die 20-jährigen Patrick Faßke (FSV Budissa Bautzen) und Andreas Kern (FCO Neugersdorf II), zusätzlich wurde der Kader mit drei A-Junioren aufgestockt, wobei nur Torwart Patrick Keßler dem Team die Treue hielt. Trainer blieb der im Januar 2007 verpflichtete Enrico Falz, mit ihm wollten die Oppacher das Ziel "gesichertes Mittelfeld" angehen.
Zum Auftakt setzte es beim Bischofswerdaer FV eine unglückliche 0:1 Pleite, die mit Sicherheit vermeidbar gewesen wäre. In den beiden darauf folgenden Ligaspielen setzte es zwei ganz herbe Niederlagen (3:7 gegen SV Rot-Weiß Bad Muskau und ein 0:5 beim SV Einheit Kamenz) und auch im Pokal mussten die Oppacher schon früh die Segel streichen, als sie zu Hause erneut dem Bischofswerdaer FV mit 0:4 unterlagen. Aber von der Unruhe im Umfeld und vier Niederlagen in Serie ließ sich die Mannschaft nicht aus der Ruhe bringen. Es wurde weiter hart und konzentriert gearbeitet, so daß am 4. Spieltag endlich der erste Saisonsieg eingefahren werden konnte. Gegen den Meißner SV führten die Falz-Schützlinge schon mit 3:0 (Treffer 2 x Michael Siede / 1 x Patrick Faßke), bevor man sich in den letzten Minuten noch selbst in Bedrängnis brachte, aber am Ende noch mit 3:2 siegte. Nun startete die FSV-Mannschaft eine kleine Serie und holte - inklusive dem Meißen-Spiel - aus sieben Partien 16 von möglichen 21 Punkten. Nach Siegen gegen den Meißner SV (3:2), der SG Dynamo Dresden III (2:1) und den VfB Hellerau-Klotzsche (2:0), gab es gegen den Hoyerswerdaer SV 1919 eine vermeidbare 0:1 Heimniederlage. Aber die Oppacher rappelten sich schnell wieder auf und siegten im Derby beim SV Großpostwitz-Kirschau, wo Cornelius Tittel zum "Mann des Spiels" avancierte und mit vier Treffern die Pausenführung von 4:0 im Alleingang herstellte. Am Ende kamen die Gastgeber nochmals gefährlich heran, doch letztendlich hieß es 5:4 für den FSV Oppach. Am 9. Spieltag gab es auf dem heimischen Hartplatz nur ein 1:1-Unentschieden gegen den Radebeuler BC 1908. Michael Siede besorgte kurz vor Schluss den Ausgleich vom Elfmeterpunkt. Im 100. Bezirksligaspiel beim SV Wesenitztal hatten sich die Oppacher viel vorgenommen. Die FSV-Elf ging durch ein Kopfballtor von Andreas Kern auch schnell in Front. Danach sah Ales Cermak die rote Karte und die Gäste drückten auf den Ausgleich. Nachdem Thomas Wockatz einen Elfmeter parierte, besorgten Paul Heldner mit einem Konter und Cornelius Tittel mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck den 3:0 Sieg. Damit katapultierte sich das Team vom letzten (3. Spieltag) auf den sechsten Tabellenplatz (10. Spieltag), wo man auch stehen wollte. Aber den Oppachern drückte nun erneut der Schuh, denn der viel zu kleine Kader machte sich in den letzten Spielen deutlich bemerkbar. Mehrere verletzte Spieler konnten nicht adäquat ersetzt werden und so hagelte es erneut vier Niederlagen in Serie. Erst riß die Oppacher Hartplatzserie (fünf Jahre und 21 Tage ohne Punktspielniederlage auf dem Grünstein) gegen die Reserve des FV Dresden 06 Laubegast (0:1) und in den drei anderen Spielen verlor die Mannschaft mit grauslichem Fußball die gute Tabellenplatzierung. Nach Niederlagen bei Blau-Weiß Stahl Freital (1:5), gegen den FV Dresden-Nord II (3:7) und bei Motor Cunewalde (1:2) fanden sich die Oppacher am 14. Spieltag auf dem 12. Platz der Bezirksliga wieder. Das Team des FSV war also im letzten Spiel gezwungen, einen Sieg einzufahren, um nicht auf einem Abstiegsplatz zu überwintern. Auf dem Hartplatz bezwang Oppach den Aufsteiger von Lausitz Hoyerswerda knapp mit 2:1. Nach dem frühen 1:0 durch Marco Korbanek brachte Cornelius Tittel seine Elf mit dem 200. Oppacher Bezirksliga-Treffer der Geschichte auf die Siegerstraße. Die Gäste konnten nur noch verkürzen, am Ende behielten die Gastgeber in einem schlechten Spiel die Oberhand.
Stefan Mihalik (Bild links, Mitte) ist nicht nur als Spielertrainer ein Glücksfall für den FSV Oppach
Rückblickend konnten die Oppacher mit der Vorrunde zufrieden sein, auch wenn nicht alle Wünsche in Erfüllung gegangen sind. Mit 19 Zählern lag das Team im Soll. Aber zunächst musste der Vorstand einen geeigneten Trainer verpflichten, da Enrico Falz sein Amt zur Verfügung stellte. Grund dafür war aus seiner Sicht der zu kleine Bezirksliga-Kader, der nicht konkurrenzfähig war. Bei den Hallenturnieren im Winter wurde das Team vom bewährten Betreuerstab organisiert. Eine Situation, die man am Lindenberg aus den letzten Jahren schon kannte. Der Vorstand des Vereins bemühte sich rege um einen Nachfolger, handelte sich aber meist nur Absagen ein. In einem gemeinsamen Konsens verständigte man sich auf die Lösung eines Spielertrainers. Diese Posten übernahm zum Trainingsauftakt am 08. Januar 2008 der Vollblutstürmer Stefan Mihalik (Bild links oben). Der 34-jährige Tscheche formte in kurzer Zeit eine verschworene Gemeinschaft und integrierte seinen Landsmann und Neuzugang Richard Sitarcik (30)(Bild rechts oben) sehr schnell in die Truppe. In der Vorbereitung eilte die Mannschaft von Sieg zu Sieg und machte fast in jedem Bereich einen enormen Sprung nach vorn. Im ersten Spiel gegen den Bischofswerdaer FV 08 lag die Mannschaft lange Zeit mit 0:1 zurück, doch mit viel Moral und etwas Glück drehte Oppach das Spiel noch durch zwei Standartsituationen zum 2:1 (beide Treffer durch Mihalik). Diese Stärke sollte auch in Bad Muskau ausschlaggebend werden, als der gastgebende SV mit 3:1 bezwungen wurde. Erneut erzielte der Oppacher Spieltrainer alle drei Tore, wovon er erneut zwei Standartsituationen verwandelte. Gegen Kamenz präsentierte sich die Mannschaft erneut sehr geschlossen und kompakt. Der Spitzenreiter fand kein Mittel, die Oppacher zu überlisten. Die Kicker vom Lindenberg hingegen schlugen eiskalt zu und markierten drei wunderschöne Treffer (Paul Heldner, Stefan Mihalik, Patrick Faßke), von denen erneut zwei nach Standards fielen. Beim Auswärtsspiel im "Heilgen Grund" zu Meißen hatte Oppach allerdings viel Glück. Zwar ging der FSV durch Heldner früh in Front und kontrollierte das Spiel, kassierte aber in der Schlussviertelstunde noch den Ausgleich. Als eigentlich schon alle mit einer Punkteteilung rechneten, landete ein "Sonntagsschuss" von Ales Cermak doch noch zum umjubelten Siegtor ins Netz. Wiederum war dem Treffer ein Freistoß vorausgegangen - erneut eine Standartsituation, auf die Trainer Mihalik seine Elf schon fast spezialisiert hat. Beim Heimspiel gegen die "Dritte" von Dynamo Dresden hatte das FSV-Team mal wieder weniger Glück und verlor auch völlig verdient mit 1:2. Auch hier erzielte Oppach das Anschlußtor durch Paul Heldner nach einem Eckball. Der FSV erzielte insgesamt acht seiner elf Treffer (bis zum 20. Spieltag) im Anschluss an Standardsituationen - eine überragende Quote von fast 75 Prozent. Auch Torwart Thomas Wockatz war in einigen Spielen, wie beispielsweise gegen den SV Einheit Kamenz, ein Garant für den "Höhenflug" der Mannschaft. Das Team ließ sich von der Niederlage gegen Dynamo Dresden III aber nicht beeindrucken und ging weiterhin zielstrebig seinen Weg. Aus den folgenden beiden Auswärtsspielen wurden vier Punkte geholt. Im 111. Oppacher Bezirksligaspiel beim VfB Hellerau-Klotzsche drehte man einen 0:1 Rückstand durch ein Tor von Paul Heldner und einen Doppelpack von Neuzugang Richard Sitarcík noch in einen 3:1 Sieg um, und auch beim Hoyerswerdaer SV 1919 sicherte sich Oppach nach einem frühen 0:1 am Ende des Spiels doch noch einen Zähler. Damals sorgen die beiden ältesten FSV-Spieler für den Punktgewinn: Nachdem der 35-jährige Libero Fritz Winkler im Strafraum klar von den Beinen geholt wurde, verwandelte der 34-jährige Stefan Mihalik gewohnt sicher zum 1:1. Nach den beiden erfolgreichen Auswärtsspielen stand das Derby gegen den schon fast abgestiegenen SV Großpostwitz-Kirschau auf dem Plan. Das Mihalik-Team tat sich über die gesamte Spielzeit mit dem unbequemen Gegner sehr schwer. Erst in der Schlußphase der Partie stellte man den Sieg durch Treffer von Rene Gottstein (81.) und Paul Heldner (90.) sicher. In der nächsten Partie beim Radebeuler BC war Oppach am Ende mehr als glücklich, ein 1:1 über die Zeit gerettet zu haben, denn der Gastgeber traf allein vier Mal Querlatte und Pfosten. Nach zwei äußerst derben Niederlagen (1:4 gegen Wesenitztal und 0:7 bei Dresden 06 Laubegast II), bei denen man mit großer Personalnot antrat, spielte das Team endlich einmal wieder überzeugend. In allen Bereichen war eine Leistungssteigerung erkennbar und so wurde der FV Blau-Weiß Stahl Freital mit 5:0 nach Hause geschickt. Im nächsten Match bei der zweiten Mannschaft von Borea Dresden kämpfte die Mihalik-Elf aufopferungsvoll und verdiente sich redlich einen Punkt. Zwar führte Oppach bereits durch einen Treffer von Marco Korbanek mit 0:1, doch den spielstarken Gastgebern gelang noch der Ausgleich. In den abschließenden beide Spielen bekleckerte sich die Mannschaft dann allerdings nicht gerade mit Ruhm und man merkte ihr an, daß eine kraftraubende Saison hinter dem Team lag. Im Derby gegen Motor Cunewalde setzte es eine herbe 0:4 Heimpleite und am letzten Spieltag verlor der FSV bei Lausitz Hoyerswerda nach einer 1:2 Auswärtsführung noch mit 4:2. Die Treffer erzielten Stefan Mihalik und Paul Heldner, die jeweils ihr 11. Saisontor markierten und somit die beiden besten Oppacher Torschützen wurden. Am Ende sicherte sich Oppach recht souverän den Klassenerhalt und belegte mit Rang 9 (53:66 Tore / 43 Punkte) den angestrebten Platz im gesicherten Mittelfeld der SZ-Bezirksliga-Dresden. Die Angreifer erwiesen sich als treffsicher, unter Spieltertariner Mihalik konnte eine Fortentwicklung der Mannschaft erkannt werden. Allerdings muß in der kommenden Saison am Defensivverhalten des gesamten Teams gearbeitet werden, denn mit 66 Gegentoren stellte der FSV die drittschlechteste Hintermannschaft der Liga.
In der Sommerpause haben die Clubverantwortlichen eine gute Arbeit geleistet und fünf neue Spieler an den Lindenberg geholt. Mit den Neuzugängen Clemens Mitscherlich (19 / SV Großpostwitz-Kirschau), Ronny Melzer (21 / FSV Empor Löbau), Richard Milde (23), Georg Ginzel (22 / beide Motor Cunewalde) und Rückkehrer Nurettin Genc (24 / Empor Löbau) wollen die Oppacher auch in der kommenden Saison einen einstelligen Tabellenplatz in der Bezirksliga und mindestens das Achtelfinale im Bezirkspokal erreichen. (gs/cr)
Dienstag, 15.07.2008
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